Diskussionsforum (Archiv)
Raumsanierung Innen - Flachdachgauben
jgutschi (7 Beiträge)am 4.3.17
aktueller gaubenaufbau, U=0,40
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo zusammen,Haus Bj50, Gaubennachbau 70er, übernommen und Innenrenovierung gestartet.
Aktueller Aufbau dargestellt. Isolierung ist Glaswolle? mit Alu kaschiert und an die Balken getackert.
Zustand von Balken und Schalung trocken und ok. Ein Raum wurde frei gelegt.
Verbesserungspotential von Innen soll ausgeschöpft werden.
50mm zusätzliche Installationsebene soll unterhalb zusätzlich ergänzt werden und mit Gipskarton abschließen(maximaler Zuwachs nach innen).
Möglicherweise Dachneueindeckung von außen in nächsten 10 Jahren notwendig.
Maßnahmen sollen dies berücksichtigen aber nicht davon abhängig sein.
Der aktuelle Aufbau funktioniert vermutlich über Abgabe der aufgenommmen Feuchtigkeit nach innen, bzw. über die nicht maßhaltigen Grobspanbretter mit variierenden Zwischenspalten nach außen.
Bitte um eure Vorschläge/Entwürfe/Ratschläge zu sinnvollen Maßnahmen von Innen.
Danke!
jgutschi (7 Beiträge)
am 4.3.17
Nachtrag: die Balken sind 80mm breit. Die Glaswolldämmung ist bauchig durchhängend und in der Mitte an den Innenraumspanplatten anliegend.
jgutschi (7 Beiträge)
am 20.3.17
Hat niemand hier Tipps für mich?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 21.3.17
Bei auf der Außenschalung liegenden, ziemlich dampfdichten Bitumenbahnen sind Fugen zwischen den Brettern ohne wesentliche Bedeutung.
Manchmal funktionieren auch fehlerträchtige Aufbauten-leider ist's ungewiß, auch weil sich das Nutzerverhalten und andere Bedingungen ändern können.
Wenn die Gaube von der Sonne beschienen wird sind kapillaraktive Dämmungen ohne Luftschichten günstig bei gleichzeitiger Verwendung von feuchtevariablen Dampfbremsen-
zumindest nur Dampfbremsen oder Plattenmaterialien mit geringen Sd-Werten (2-3 m) verwenden.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Manchmal funktionieren auch fehlerträchtige Aufbauten-leider ist's ungewiß, auch weil sich das Nutzerverhalten und andere Bedingungen ändern können.
Wenn die Gaube von der Sonne beschienen wird sind kapillaraktive Dämmungen ohne Luftschichten günstig bei gleichzeitiger Verwendung von feuchtevariablen Dampfbremsen-
zumindest nur Dampfbremsen oder Plattenmaterialien mit geringen Sd-Werten (2-3 m) verwenden.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
Alvaro (12 Beiträge)
am 21.3.17
Vorschlag zur Sanierung:
alte Dämmung raus (auch die Styroporplatten!), Vollsparrendämmung mit Zellulosefaser. Diese ist für den Aufbau gut geeignet, verträgt etwas Feuchtigkeit, da die Naturfasern durch Quellen etwas Feuchtigkeit aufnehmen und in der Trockenperiode wieder abgeben können. Sie bietet außerdem einen verbesserten sommerlichen Wärmeschutz. Auf der Innenseite unbedingt auf die luftdichtheit der Kostruktion achten. Dabei nur die hierfür zugelassenen Baustoffe verwenden, alle "normalen" Klebebänder halten nicht dauerhaft. Innerhalb der luftdichten Ebene kann eine Installationsebene montiert werden. Diese kann bei Bedarf zusätzlich gedämmt werden. Hierfür empfehle ich Naturfasern, wie z.B. Flachs oder Hanf, damit die Innenraumluft nicht durch Mineralwollestäube belastet wird.
Gruß,
Alvaro
alte Dämmung raus (auch die Styroporplatten!), Vollsparrendämmung mit Zellulosefaser. Diese ist für den Aufbau gut geeignet, verträgt etwas Feuchtigkeit, da die Naturfasern durch Quellen etwas Feuchtigkeit aufnehmen und in der Trockenperiode wieder abgeben können. Sie bietet außerdem einen verbesserten sommerlichen Wärmeschutz. Auf der Innenseite unbedingt auf die luftdichtheit der Kostruktion achten. Dabei nur die hierfür zugelassenen Baustoffe verwenden, alle "normalen" Klebebänder halten nicht dauerhaft. Innerhalb der luftdichten Ebene kann eine Installationsebene montiert werden. Diese kann bei Bedarf zusätzlich gedämmt werden. Hierfür empfehle ich Naturfasern, wie z.B. Flachs oder Hanf, damit die Innenraumluft nicht durch Mineralwollestäube belastet wird.
Gruß,
Alvaro
Alvaro (12 Beiträge)
am 21.3.17
Gaubendach, U=0,25
Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen
Hallo, hier noch der Aufbau nach der vorgeschlagenen sanierung. Die Anforderungen der EnEV werden knapp nicht erreicht. Bei einer (späteren)Raparatur des Daches kann hier aber leicht eine zusätzliche Dämmung von aussen aufgebracht werden.Freundliche Grüße,
Alvaro
jgutschi (7 Beiträge)
am 21.3.17
Vielen Dank für Eure Hilfe AndreasTeich und Alvaro.
Eure Tipps, insofern ich korrekt zusammenfasse, zielen auf Dasselbe ab und ich kann mir den bildllichen Entwurf von Alvaro als Vorlage nehmen.
Die Beschreibung ist für mich schlüssig und verständlich. Eine eigenständige Entscheidung zum Dämmstoff könnte ich nicht selbst treffen, da mir die Erfahrung darüber fehlt was welchem Material zumutbar ist.
Konkretisierter zum Dämmstoff und dessen Wahl: "Dr.Google" geleitet mich zu Steico. Würdet ihr mir grünes Licht geben zu einer Kombi aus Steicoflex, Steico Multi Renova(0,25 -25m)... oder schieße ich hier mit Kanonen auf Spatzen?
Vielen Dank!
Eure Tipps, insofern ich korrekt zusammenfasse, zielen auf Dasselbe ab und ich kann mir den bildllichen Entwurf von Alvaro als Vorlage nehmen.
Die Beschreibung ist für mich schlüssig und verständlich. Eine eigenständige Entscheidung zum Dämmstoff könnte ich nicht selbst treffen, da mir die Erfahrung darüber fehlt was welchem Material zumutbar ist.
Konkretisierter zum Dämmstoff und dessen Wahl: "Dr.Google" geleitet mich zu Steico. Würdet ihr mir grünes Licht geben zu einer Kombi aus Steicoflex, Steico Multi Renova(0,25 -25m)... oder schieße ich hier mit Kanonen auf Spatzen?
Vielen Dank!
Alvaro (12 Beiträge)
am 22.3.17
Hallo, das passt so!
Wobei streng genommen keine feuchtevariable Dampfbremse verwendet werden muss. Ich würde eine Dampfbremse mit definiertem sD-Wert verwenden (siehe Berechnung). Ist der sD-wert zu klein, dann bildet sich zu viel Feuchtigkeit, ist er zu hoch, dann schwindet die Trocknungsreserve.
Gruß,
Alvaro
Wobei streng genommen keine feuchtevariable Dampfbremse verwendet werden muss. Ich würde eine Dampfbremse mit definiertem sD-Wert verwenden (siehe Berechnung). Ist der sD-wert zu klein, dann bildet sich zu viel Feuchtigkeit, ist er zu hoch, dann schwindet die Trocknungsreserve.
Gruß,
Alvaro
jgutschi (7 Beiträge)
am 23.3.17
Ok. Danke!
Grüße Joachim
Grüße Joachim
jgutschi (7 Beiträge)
am 6.4.17
Hi,
würde es auch ohne die OSB3 funktionieren?
Danke!
Grüße Joachim
würde es auch ohne die OSB3 funktionieren?
Danke!
Grüße Joachim
Alvaro (12 Beiträge)
am 7.4.17
Hallo Joachim,
in der Berechnung macht das keinen großen Unterschied. Aber da man ohnehin eine Unterkonstruktion für die GKP braucht, bevorzuge ich immer eine OSB-Platte, die vollflächig einen stabilen "Hintergrund" für die GKP darstellt. Durch die Verlegung mit Nut und Feder, ergibt sich für den Trockenbau ein ebener Untergrund, in den an beliebiger Stelle geschraubt werden kann (nicht nur die GKP, auch z.B. Lampen, Gardinenschienen, innenliegende Jalousien oder ähnliches.
Gruß,
Alvaro
in der Berechnung macht das keinen großen Unterschied. Aber da man ohnehin eine Unterkonstruktion für die GKP braucht, bevorzuge ich immer eine OSB-Platte, die vollflächig einen stabilen "Hintergrund" für die GKP darstellt. Durch die Verlegung mit Nut und Feder, ergibt sich für den Trockenbau ein ebener Untergrund, in den an beliebiger Stelle geschraubt werden kann (nicht nur die GKP, auch z.B. Lampen, Gardinenschienen, innenliegende Jalousien oder ähnliches.
Gruß,
Alvaro
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.4.17
Feuchtevariable Dampfbremsen sind feuchtetechnisch zuverlässiger als OSB-Platten, da deren Sd-Werte bei unterschiedlichen Herstellern und den verschiedenen Ausführungen und Plattendicken stark differieren.
OSB-Platten und phenolharzgebundene Sperrholzplatten haben schon feuchtevariable Eigenschaften-
bei Folien sind diese aber genauer definiert.
Kapillaraktive Dämmstoffe sind gerade bei zeitweiser Erhöhung der Feuchtigkeit besser und verlieren dabei wesentlich weniger an Dämmvermögen im Vergleich zB zu Mineralwolle.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
OSB-Platten und phenolharzgebundene Sperrholzplatten haben schon feuchtevariable Eigenschaften-
bei Folien sind diese aber genauer definiert.
Kapillaraktive Dämmstoffe sind gerade bei zeitweiser Erhöhung der Feuchtigkeit besser und verlieren dabei wesentlich weniger an Dämmvermögen im Vergleich zB zu Mineralwolle.
Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
jgutschi (7 Beiträge)
am 10.4.17
Hi,
bedeuted OSB Platten oder der Gleichen nicht notwendig in puncto Feuchtigkeit da spezifische Dampfbremse.
OSB Platten zusätzlich aber von Vorteil in der Konstruktion und Statik für Anbauten.
Wenn diese Anbauten aber nicht angedacht sind würde ohne OSB(o.d.Gleichen) kein Nachteil feuchtephysikalisch entstehen?- bitte um finale Bestätigung.
Danke!
vG Joachim
bedeuted OSB Platten oder der Gleichen nicht notwendig in puncto Feuchtigkeit da spezifische Dampfbremse.
OSB Platten zusätzlich aber von Vorteil in der Konstruktion und Statik für Anbauten.
Wenn diese Anbauten aber nicht angedacht sind würde ohne OSB(o.d.Gleichen) kein Nachteil feuchtephysikalisch entstehen?- bitte um finale Bestätigung.
Danke!
vG Joachim