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Zwischensparrendämmung Dach Bj 71
tune82 (1 Beitrag)
am 13.1.17
Hallo zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Daniel und wir haben vor wenigen Tagen ein Haus BJ 1971 erworben, welches wir ordentlich umkrempeln werden. Eine Maßnhame ist das Dach.

Die Eindeckung des Daches sowie die Holzkonstruktionen darunter sind noch top in Schuss, daher wollen wir eine Zwischensparrendämmung im OG (1,5 Geschoss), der Holzbalkendecke und eventuell im unbeheizten Dachraum anbringen. Das ganze Thema stellt mich vor größere Probleme, da laut u-wert.net leider mit Tauwasser zu rechnen ist.

Der jetzige Dachaufbau von Außen nach Innen: Falzziegel mit Lattung, Hinterlüftungsebene (Entlüftungsziegel im First), Dachpappe aus Bitumen, 2cm Dämmung, Holzfaserdämmplatte, Putz

Sparren müssen aufgedoppelt werden um mindestens eine 180er Mineralwolle einzubringen. Allerdings macht die vorhandene Bitumenbahn das ganze nach außen diffusionsdicht -> Folge Tauwasser, da die Hinterlüftung leider auf der "falschen Ebene" liegt. Irgendwie muss gewährleistet werden, dass die Hinterlüftung auch über die Dämmung fahren kann. Ein befreundeter Architekt sagte: "Einfach raus mit der Bitumenbahn" nur hab ich da so meine Bedenken wegen Feuchtigkeitseintrag. Meine Idee geht in die Richtung, die vorhandene Bitumenbahn an diversen stellen kontrolliert zu öffnen (Öffnungen einbringen ca. 2cm x 20cm / Meter) , so dass die Luft auch über das Dämmaterial fahren kann und die Feuchtigkeit abtransportiert wird. Ich habe mal einen Entwurf unter folgender URL angehangen, welchen ich gerne mal zur Diskussion stellen möchte.
https://www.dropbox.com/s/hdnlgpaevs878et/Idee.pdf?dl=0

p.s.: Das Ganze soll keine Dauerlösung darstellen, aber mich bis auf weiteres (ca. 10 Jahre, dann kommt ein neues Dach) vor Schimmel und Pilzen schützen und natürlich auch bei den Heizkosten einsparen.

Ich freue mich auf euer Feedback, viele Grüße
Daniel
bauexpert (114 Beiträge)
am 14.1.17
Hallo,
bevor man hier über Dämmstärken nachdenkt, sollte man sich Gedanken über die Effektivität der Dämmstärke machen.
Sinnvol wären maximal 12 cm (siehe U-Wert Hyperbel.
im Dachbereicht soll die Konstruktion eines Kaltdachen entsprechen (das heist mindestens bei Schrägdach eine Lüftungsebene von 4 cm).
das Bedeutet: wenn eine Sparrenstärke von 16 cm haben, dann 16 - 4 = 12 cm Dämmung. Die Dächer mit Lüftungsebene haben sich in der Praxis bewährt gegenüber der Vollsparrendämmung wo die Dämmschicht durchfeuchtet wird und schimmelt ......
Also meine Empfehlung die Dämmung nicht so stark wählen weil viel Dämmen nicht gleich viel Sparen bedeutet.
die Programme zur Tauwasserberechnung taugen nichts und haben mit der Realität nichts zu tun. wir täglich Temperaturschwankungen und tauwasser kann auch im Sommer anfallen (Sommerkondensat) ab das will die Industrie nicht hören. lass dich nicht in die Irre führen. auf der Internetseite der Raumanalyse kannst du die Einsparung nach Einbau der Dämmung berechnen, wenn die Investition / Einsparung mehr als 12 (12 Jahre) ergibt ist die Maßnahme nicht wirtschaftlich http://www.raum-analyse.de/daemmung/daemmstoff-dicke.html ). wichtig beim Dach ist die Wärmespeicherung (Verwendung von Vollholzprodukte oder Schüttdämmung wie Bkähton oder grobe Holzspäne).
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 14.1.17
Sofern die Randbedingungen stimmen sind auch Vollsparrendämmungen bei außenliegender Dampfsperren möglich.
Da kapillar wesentlich schnellere Austrocknungsmöglichkeiten gegeben sind gegenüber Diffusion würde ich nur solche Dämmstoffe wählen (Holzfaserdämmungen, Zellulose, Hanf...).
Diese bieten auch einen höheren Hitzeschutz.

Wenn die Dachdeckung solide und gut kontrollierbar ist könnte auch die Verbretterung mit der Kreissäge so herausgesägt werden, dass diese ca 3 cm zum Sparren nach innen überstehen.
Gegen diese Kante als Anschlag können plattenförmige Dämmstoffe eingebaut werden.

Bei Einblasdämmung wie Zellulose hier eine dünne Unterdachplatte befestigen, die bei Undichtigkeiten auch Wasser ableiten kann.
Wenn der Innenraum das zuläßt sollten die Sparren aufgedoppelt werden, um mind. 20 cm Dämmstärke zu ermöglichen.
Zusätzlich kann innenseitig eine Lage verputzbare Holzfaserdämmplatten auf der Aufdoppelung angebracht werden, die den Hohlraum für Einblasdämmungen abschließt, gleichzeitig Wärmebrücken reduziert und einen guten Hitzeschutz bieten.

Die Holzfaserdämmplatten können in Eigenleistung mit Lehmputz und eingelegtem Glasfasergewebe versehen werden. Es gibt weiße Lehmfarbe, falls der Lehmfarbton nicht gefällt.

Mineralwolle würde auch funktionieren- ist aber wesentlich unangenehmer zu verarbeiten und gleichzeitig ist der Hitzeschutz wesentlich schlechter. Evt eingedrungene Feuchtigkeit führt zu erheblichem Absinken des Dämmwertes und kann nicht kapillar abgegeben werden.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
bauexpert (114 Beiträge)
am 15.1.17
Euch ist klar, dass in Fachwerkhäuser auf Holzweichfaserdämmung verzichtet wird, Grund Hausschwamm-Gefahr.
wichtig ist dass es nicht zur Kondensation kommt, also Kondensation verhindern. so wie früher hatte man jeglichen Kondensat vermieden. so blieben die Konstruktionen trocken und funktionsfähig und schadensfrei.
ich bevorzuge eine Schadensfreie Konstruktion anstelle den Risiko zu haben dass es irgend eine Klebenaht doch nicht so funktioniert wie versprochen und ich dann die Katastrophe zu Hause habe.
neine Danke. also bitte kein Risiko eingehen.
bauexpert (114 Beiträge)
am 15.1.17
Unter dem Wärmedurchgangskoeffizient U ver-
steht man die Wärmeenergiemenge, die pro Se-
kunde (s) durch 1 m2 einer Stoffschicht mit der Di-
cke d (in m) im Dauerzustand der Beheizung
hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied
von Raumluft zur Außenluft 1 Kelvin (K) beträgt.
Der U-Wert ist unter stationären, d.h. Laborbe-
dingungen definiert und nicht unter instationä-
ren Bedingungen.

Wärmedurchlasskoeffizient
= großes griechisches Lambda)
Die Wärmedurchlasszahl gibt an, welche Wärmemenge (W · s)
im Beharrungszustand in einer Sekunde (1 s) durch 1 m2 eines
Bauteils mit der Schichtdicke d (in m) durchgelassen wird,
wenn die Temperaturdifferenz beider Bauteiloberflächen 1 Kel-
vin (1 K ! 1 °C) beträgt.
Einheit: l/d = W/m · K/m = W/(m2K)

Wärmeübergangskoeffizient h
Der Wärmeübergangskoeffizient h drückt die Wär-
memenge (in Ws) aus, die pro Sekunde (s) zwi-
schen 1 m2 der Oberfläche eines festen Stoffes
und der ihn berührenden Luft ausgetauscht wird,
wenn der Temperaturunterschied zwischen Luft
und Stoffoberfläche 1 K beträgt.
Während in einem Bauteil selbst die Wärme durch
Wärmeleitung übertragen wird, erfolgt die Wärme-
übertragung an den Bauteiloberflächen durch Strah-
lung hS und Konvektion hK (Wärmemitführung).

9. Spezifische Wärmekapazität c
Man versteht darunter die Wärmemenge, die er-
forderlich ist, um die Temperatur der Masse von
1 kg eines Stoffes um 1 Kelvin (1 K) zu erhöhen.
Einheit: W · s/kg · K = J/kgK

10. Wärmeeindringkoeffizient b
Der Wärmeeindringkoeffizient gibt Auskunft darü-
ber, welche Wärmemenge (Ws) pro m2 und K und
s0,5 in einen Stoff eindringen kann.

11. Wärmespeicherfähigkeit Q
Wärmespeicherfähigkeit spielt sowohl für den
sommerlichen, als auch für den winterlichen Wär-
meschutz eine große Rolle.
Sommer: Die raumumschließenden Bauteile neh-
men tagsüber einen Teil der Wärmeenergie auf
und geben sie in den Abend- und Nachtstunden
an die sich abkühlende Raumluft ab. Dadurch
wird das sogenannte Barackenklima vermieden.

Wärmespeicherfähigkeit der Wände
Die Wärmespeicherfähigkeit spielt sowohl im winter-
lichen, als auch im sommerlichen Wärmeschutz eine gro-
ße Rolle. Da die Speicherfähigkeit sehr stark von der Roh-
dichte abhängt, ist das Speichervermögen schwerer
Wände besser als das leichter Konstruktionen. Im Winter
kühlen Räume mit großem Speichervermögen bei Weg-
fall oder Absenkung der Heizung nicht so schnell aus, im
Sommer kann die überschüssige Energie tagsüber ge-
speichert werden, um sie in den kühleren Nachtstunden
wieder an die Raumluft abgeben zu können.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 15.1.17
Es gibt in Fachwerkhäusern keine keine generelle Gefahr von Hausschwamm.
Da dieser bei allen Baustoffen -auch mineralischen- vorkommen kann dürften sonst gar keine Häuser mehr gebaut werden. Schwamm kann sich bei entsprechenden Bedingungen auch in Holz, Stroh, Lehm, Ziegelwänden etc ausbreiten.

Schwamm, Schimmel etc kann bei falscher Bauweise entstehen bzw gefördert werden, zB bei Feuchteanreicherung hinter unzugänglichen Hohlräumen.
Diese kann aber auch an der Oberfläche durch Taupunktunterschreitung wegen zu geringer Dämmung entstehen.
Kapillaraktive Bau- und Dämmstoffe ermöglichen schnelle Austrocknung und damit Risikominimierung.
Kondensat gab es bei alten Fenstern mit Einfachglas in Mengen- dies reduzierte dadurch die Luftfeuchtigkeit aber erhöhte die Wärmeverluste und führte zu unangenehmen Wohnverhöltnissen.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

ThomasLau (106 Beiträge)
am 15.1.17
Hallo Tune82

für ein langfristiges Konzept wäre meine Frage,

wenn die Dacheindeckung jetzt noch Top ist, warum soll die ggf. in 10 Jahren ausgetauscht werden? Lohntes sich evtl. die vorhanden Innenverkleidung zu erhalten und nur da zu dämmen wo man ran kommt.
Frage an Bauexpert die pauschale Aussage das in Fachwerkwerkhäusern auf Holzfaserdämmung verzichtet wird ist mir als Zimmerer in 23 Berufsjahren noch nicht begegnet. Ich kann dagegen die Ausführungen von Herrn Teich nur bestätigen.
bauexpert (114 Beiträge)
am 16.1.17
warum Dämmen?
bevor so etwas empfohlen wird, sollte geklärt werden, wie überhaupt da vor Ort geheizt wird. Welche Heizkörper-Typen installiert sind bzw. Heizsysteme.

Macht kein Unsinn und hört bitte auf euch nur an die U-Werte zu orientieren.

lernt erstmals richtig Rechnen bevor Ihr die Ehrlichen Bauherren mit falsche Infos bombadiert.

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