Kreuzlattung berechnen

Oftmals verlaufen in hintereinander liegenden Dämmschichten die Traglattungen rechtwinklig zueinander. Das ist sinnvoll, weil so die Berührungsflächen der beiden Lattungen und damit Wärmebrücken minimiert werden.

Leider ist für die Berechnung gekreuzter Lagen eine dreidimensionale Berechnung notwendig, welche rechentechnisch sehr aufwändig ist. Aus diesem Grund ist für die Eingabe von gekreuzten Lagen ein kostenpflichtiges Benutzerkonto notwendig. Sollten Sie das kostenlose Basiskonto verwenden, finden Sie weiter unten eine Notlösung.

So geht’s (mit einem kostenpflichtigen Zugang)

Nach dem Einfügen der beiden Lattungen liegen diese zunächst parallel und oft auch direkt übereinander:

Markieren Sie nun die zu drehende Lattung. In der tabellarischen Eingabe als auch in den Schichteigenschaften der grafischen Eingabe können Sie nun mit der Schaltfläche die Lattungen um 90° drehen. Die Balkenlage wird nun mit einem Doppelpfeil als „gedreht“ markiert: 

Die korrekte grafische Darstellung sehen Sie in der 3D-Ansicht:

Was passiert, wenn die Dämmung gedreht wird?

Vielleicht haben Sie bereits gemerkt, dass Sie nicht nur Balkenlagen sondern auch homogene Schichten drehen können. Die Drehung beeinflusst in diesem Fall nur die dreidimensionale Darstellung der Schicht. Dies ist z.B. dann interessant, wenn eine Traglattung mit Plattenwerkstoffen beplankt wird und die Laufrichtung der Beplankung angepasst werden soll.

Notlösung (für das kostenlose Basiskonto)

Wir starten auch hier mit der gleichen Ausgangssituation. Die Lattungen liegen parallel aufeinander, was eine maximale Wärmebrücke und einen zu großen U-Wert ergibt (hier U=0,25W/m²K).

Eine exakte, dreidimensionale Berechnung ist mit dem kostenlosen Basiskonto nicht möglich. Eine gute Näherung erhalten Sie aber, wenn Sie die Lattungen etwas gegeneinander verschieben. Dadurch wird die Wärmebrücke entschärft und Sie erhalten einen realistischeren U-Wert.

Um dies zu bewerkstelligen, wechseln Sie zunächst in die grafische Eingabe. Markieren Sie nun eine der beiden Lattungen, so dass deren Schichteigenschaften erscheinen. Klicken Sie dort auf das Schloss in der Zeile „Abstand“ (siehe rechts). Dadurch verhindern Sie, dass der Ubakus im Folgenden den Abstand der Latten innerhalb deren Ebene verändert.

Nun können Sie in der Bauteilskizze die Lattung mit der Maus verschieben:

Beachten Sie, dass sich die Latten im Original an den Kreuzungsstellen berühren. Eine kleine Wärmebrücke bleibt also bestehen. Aus diesem Grund erhalten Sie die realistischsten Ergebnisse, wenn Sie die Lattung nur um die Breite der Lattung verschieben, wie oben dargestellt. Würde man die obere Lattung mittig zwischen die untere Lattung legen, gäbe es keine Wärmebrücke mehr und der berechnete U-Wert wäre zu klein. 

In obigem Beispiel hat sich der U-Wert durch das Verschieben der Lattung von 0,25 W/m²K auf 0,24 W/m²K verringert.

4 Kommentare

  1. Guten Abend

    Habe mit „Balken einfügen“ herausgefuden, wie man Mischrechnungen macht! Merci

    Noch zwei weitere Fragen:

    – Ihr Programm ist so genial gut, wäre es möglich, dass Sie die Normen und Daten auch für die Schweiz anpassen könnten? Quasi das selbe einfach in „Schweizerdeutsch“

    – Kann man den ausführlichen Analysebericht auch als PDF speichern oder nur die kurze Version?

    Besten Dank

  2. Ein Hallo aus Polen, bin wirklich begeistert von Ihrem Programm, wenn es bis jetzt noch keine Schweizer version gibt, dann hat sich bestimmt die Frage nach einer Polnischen version eruebrigt. Ich nur sagen, weiter so…., jedoch eine kleine Anmerkung haette ich schon, mir ist klar das 1cm am Bau kein mass sein soll, wir brechnen jedoch alles in mm. Waere dies nicht auch eventuell einfacher und genauer? Dies ist kein Kritik, sondern nur eine moegliche Anregung oder Verbesserung, alle besten Gruesse aus Polen

  3. Betreffend Schweiz gibt es auch einen (jedoch teilweise kostenpflichtigen) Rechner der direkt auf den Angaben des Bundesamtes für Energie und der entsprechenden SIA Norm 180 beruht (einfach nach „Bauteile Katalog U-Wert“ googlen). In dem PDF erhält man auch eine Anleitung wie man den U-Wert bei homogenen oder inhomogenen Konstruktionen selber berechnen kann, zusätzlich sind auch zahlreiche Beispiel Aufbauten erhältlich. Jedoch dürfte diese Website ein Vielfaches der Informationen liefern und letztlich ist die Berechnung praktisch identisch, ev. mit ein paar anderen kleineren Änderungen der Grundannahmen.

    Persönlich habe ich eine Frage aus bauphysikalischer Sicht: Ich habe hier beim U-Wert Rechner den Dachaufbau wie folgt konstruiert (von Innen nach Auassen):
    19mm Fichte Holzschalung
    Dampfbremse
    100mm Holzfaserplatte
    100mm Mineralwolle zwischen Sparren
    Unterdachfolie (diffusionsoffen)
    Hinterlüftung 4cm
    Ziegeleindeckung mit Lattung

    Diese Variante würde einerseits den guten sommerlichen Hitzeschutz der Holzfaser (sowie den Schallschutz) kombinieren (das massehaltigere Element Holzfaser ist näher an der Innenseite), andererseits kommt aussen der bessere U-Wert der Mineralfaser zum tragen.

    Aus Sicht der Bauphysik sollte dies kein Problem sein. Auch der Rechner zeigt betreffend Feuchteschutz keine Probleme, da Holz diffusionsoffener ist als Mineralwolle. Macht dieser Aufbau Sinn?

  4. Sorry, Holz ist natürlich weniger diffusionsoffen als Mineralfaser.

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