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Diskussionsforum (Archiv)

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Aufsparren gedämmter Dach nachträglich zwischen Sparren dämmen
KeiKoo (5 Beiträge)
am 24.11.16

02 - Dach neu mit Innendämmung sd-2000, U=0,106

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,
Ich habe mit unserem Dach, erst +-10 Jahre alt, folgendes Problem.
Es ist Dämmtechnisch nicht auf dem heutigen Stand, und was noch schlimmer ist, die Dachhaut ist nach innen nicht Luftdicht.

Aktueller Aufbau:
Dachpfannen
Lattung mit Querlattung
PUR Dämmplatten 120mm WLS:023 sd:1500 (BAUDER PIR beidseitig Alukaschiert)
Unterdeckbahn sd:0.02 (Dörken DELTA FOXX PLUS)
Sichtschalung Fichte 19mm Nut und Feder Bretter
Sparren Fichte KVH 160x80mm

Ein grösseres Problem ist dass die Dachhaut nicht Luftdicht ausgeführt wurde, die Unterdeckbahn wurde nicht als Luftdichtebene bis zur Wand runter gezogen sondern nur soweit die Schalung reicht.
Und durch die Nut und Feder Sichtschalung sind zusätzlich eine Vielzahl an Spalten mit direktem Weg nach draussen vorhanden.

Da das komplette Dachgeschoss jetzt renoviert wird und die Wände innen neu verputzt werden, möchte ich auch am Dach dringend nachbessern.

Meine Idee besteht jetzt darin die Sparrenstärke zu nutzen um zusätzlich 160mm Dämmmaterial einzubringen (Steinwolle oder Glaswolle) und durch die zu installierende Dampfbremse die Dachhaut auch Luftdicht zu gestalten.
Zum Raum hin wird dann noch mit einer Gipsplatte abgeschlossen.

In der Theorie ganz gut und einfach....., jedoch scheint mein Vorhaben nicht so alltäglich zu sein!

Nach vielem suchen, lesen und den Aufbau hier zu simulieren denke ich jetzt dass die grösste Herausvorderung die Dampfbremse / Sperre ist.
Und genau da möchte ich euch um Hilfe bitten.

Ich habe den Aufbau mit unterschiedlichen Dampfbremsen und -sperren simuliert und denke dass in meinem Fall nur eine radikale Dampfsperre (sd>1500) in Frage kommt.

Ich weiss auch nicht ob ich die Simulation hier richtig auswerte und auch habe ich Angst dass ich vielleicht wichtige Punkte übersehe...

Desweiteren wird bei meiner Simulation z.B. folgender Hinweis angezeigt, den ich aber nicht richtig deuten kann:
"Achtung, Schicht 4: Luftschichten mit einer Dicke von mehr als dem 0,1fachen der Schichtbreite werden nicht korrekt berücksichtigt"

Und auch unter dem Punkt Trocknungsreserve fällt meine Simulation angeblich "durch"....

Und da oft Dampfsperren abgeraten werden, komme ich ans Zweifeln.

Was sagt ihr dazu?
Wie soll meinen Aufbau aussehen, mit welcher Folie?
Kann ich das überhaupt so machen...?
Wo sind die Risiken, oder gibt es eine Alternative?

Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar.

Beste Grüsse
Jay

KeiKoo (5 Beiträge)
am 24.11.16

02b - Dach neu mit Innendämmung sd-2000, U=0,106

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Ich habe die automatisch erstellte aber unnötige Luftschicht im Bereich der Steinwolle entfernt. Hier also die aktuelle Simulation.
Danke
NMA_ (52 Beiträge)
am 25.11.16
HI,

ohne zusätzliche Sparrendämmung liegt der U-Wert bereits bei 0,17. Das ist bereits sehr gut. Wir hoch sind denn die Heizkosten pro m2 pro Jahr? Welche Heizung wird benutzt? bzw. wie alt ist sie?

Auf die Dampfsperre würde ich mich nicht zu 100% verlassen. Der Feuchteeintrag durch Konvektion ist um den Faktor 1000 größer als durch Diffusion und wird/kann in der Simulation nicht berücksichtigt werden.

Gruß
Dominic
KeiKoo (5 Beiträge)
am 25.11.16

02c - Dach neu mit Innendämmung sd-2 120mm Iso, U=0,121

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo Dominic
vielen Dank für das Schreiben.
Ja so gesehen ist dieser Wert schon gut, es geht aber nicht nur oder nicht hauptsächlich um den Dämmwert sondern um die undichte Ausführung der Dachkonstruktion.
Es sind eine Unmenge an kleinen Spalten zwischen den Profilbrettern die direkte Verbindung nach draussen haben und das kriegt man von Innen so einfach nicht dicht.
Zudem ist es keine einfache Konstruktion, sondern eine L-Form Dach mit einer Seite Satteldach und die andere ein Pultdach.
3 grosse Dachgauben und alles Deckenhöhen von bis zu 3,5m
Also insgesamt sehr sehr viele Anschlüsse an Aussenwänden.

Heizkosten kann ich jetzt nicht wirklich sagen, da das Dachgeschoss bis jetzt nicht bewohnt und somit auch nicht direkt beheizt wurde.
Wohnfläche pro Stockwerk ca. 160m2
Bewohnen jetzt eine Etage und haben für Heizung und WW ca. 4000l Heizöl. Buderus Heizkessel aus den 90er jahren.

Heizung soll ersetzt werden, aber erst nachdem der energetische Verbrauch nach allen Sanierungen im Haus genauer festgelegt werden kann. Einen jetzt neu installierten Kessel wäre später vermutlich viel zu Leistungsstark.

Das ganze scheint nicht so einfach zu sein....

Ich habe jetzt noch ein wenig rumprobiert mit der Simulation und festgestellt dass eine etwas schwächere Dämmung vielleicht eine Lösung sein könnte.
So wie geplant, 160mm von einer super 035er Dämmung, scheint laut Simulation problematisch zu sein und verlangt dort eine radikale Dampfsperre (sd >1500)
Wenn ich jedoch die Dämmstärke auf 120mm reduziere und ggfls 040er Dämmung einsetze, kommen ganz andere Werte raus.
Da scheint es als würde es sogar mit einer Dampfbremse sd=2m oder variable Folie zu funktionieren und die Trocknungsreserve steigt dann von 1g/m²a auf 4361g/m²a ......

Wäre das vielleicht die Lösung?
Dies würde ja nichts am hohen sd Wert aussen (PUR) ändern und die Konstruktion wäre somit nach aussen hin immer noch diffusionsdicht(er) als innen.... Würde eine Rücktrocknung dann allein nach Innen funktionieren?

Anbei die Simulation mit 120mm 040er Dämmung!

Gruss
KeiKoo (5 Beiträge)
am 25.11.16
Kleiner Tippfehler, Trocknungsreserve steigt auf 436g/m²a ! (nicht 4361)
NMA_ (52 Beiträge)
am 25.11.16

02c - Dach neu mit Holzfaser40mm+Kalk, U=0,148

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

HI,

falls es "undichte" Stellen gibt ist es immer schwierig vorherzusagen, ob das in der Praxis funktionieren kann.
Auf eine Rücktrocknung nach Innen würde ich mich bei Materialien, die nicht kapillaraktiv sind, nicht verlassen. Feuchte Mineralwolle verliert seinen Dämmert und gibt die Feuchtigkeit nur schwer wieder ab.

Alternativvorschlag: wie wäre es auf die Zwischensparrendämmung und die Folie zu verzichten, dafür dann eine einigermaßen kapillaraktive Holzfaserdämmplatte als Untersparrendämmung. Die gibt es bereits ab 40mm mit Nut-Feder-System. Die Platten dann mit Luftkalk verputzen. So ist es wohngesund und luftdicht. Es könnte vom Aufbau auch billiger sein.
Die Trocknungsreserve sowie die Temperatur-Amplituden-Dämpfung auch würden weiter steigen.
KeiKoo (5 Beiträge)
am 25.11.16
Hallo,

Danke
Die Idee ist als Alternative gut und scheint laut Simulation auch zu funktionieren. Dämmwert natürlich dann nicht so gut, war ja aber auch nicht meine Priorität.
Statisch dürfte das aber etwas mehr "auftragen", dürfte aber noch im Rahmen des möglichen liegen.

Ist dies eine gängige Lösung die so auch schon mal gemacht wird?
Die Stabilität und Festigkeit von Innen dürfte ja besser sein als bei 12mm Gipskarton....., wie sieht es mit dem Risiko von Rissbildung usw. aus, da die Platten ja direkt an die Sparren verschraubt werden und nicht an einem Profilsystem (keine Entkopplung)?

Das Format dieser Platten 1200x380mm scheint mir etwas unpraktisch (kurz und schmal) weswegen eine grossflächige Verlegung mühsam sein dürfte und auch viel Schnittverlust verursachen dürfte.
Wie sieht das in der Praxis aus? Gibt es vielleicht auch andere Formate?

Wie würde man bei diesem System die Luftdichtanschlüsse realisieren, zur Aussenwand hin sowie zu den Pfetten und Kehlbalken?

Ich werde dieses System auf jeden Fall mal als Alternative zurückhalten.
NMA_ (52 Beiträge)
am 25.11.16
HI,

für Verlegehinweise würde ich direkt bei Steico anrufen. Es könnte sich anbieten erst eine Konterlattung/Abstandshalter anzubringen und darauf dann die Platten.
Es sollte kaum Verschnitt entstehen. Kommt man am Ende der Wand/Decke an, wird abgeschnitten und mit dem Verschnitt die nächste Reihe begonnen. Die Dämmplatten müssen eh versetzt zueinander angebracht werden.
Viel Glück.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 28.11.16
Solche Luftschichten sind schadensträchtig.
Die Unterspannbahn auf den PUR/PIR- Platten soll nicht als Luftdichtung dienen.

Dazu müßte eine Abdichtung auf oder unter der Schalung hergestellt werden.

Zuerst feststellen inwieweit und an welchen Stellen der vorhandene Aufbau Undichtigkeiten aufweist-
zB durch Vernebelung und/ oder Anemometer- je nach Ausmaß.
Dann abdichten bevor der Umbau stattfindet.

Bei merklicher Konvektion geht ein Großteil der Dämmwirkung verloren-
ganz abgesehen von der Kondensationsgefahr und möglichen Feuchteschäden.

Anschließend kann ggf zwischen den Sparren etwas gedämmt werden.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
NMA_ (52 Beiträge)
am 28.11.16
guter Einwand mit den Luftschichten. Warum ist das schadensträchtig? Gibt es bei größeren Luftschichten eine Luftbewegung die immer wieder feuchte Luft zu kalten Stellen transportiert?
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 28.11.16
Diese Luftschicht kann nicht als stehende Luft betrachtet werden.

D.h. die Dämmwirkung ist sehr reduziert und jede Undichtigkeit transportiert feuchte Raumluft an die PUR-Dämmung, wo sie im Kontakt mit der Außenluft kondensieren kann.

Wenn statt der Luftschicht eine dünnere kapillaraktive Dämmschicht eingebaut wird kann diese Feuchtigkeit viel zuverlässiger kapillar abführen und dichtet gleichzeitig noch evt.Undichtigkeiten ab.

Andreas Teich
bauexpert (114 Beiträge)
am 17.1.17
dir ist klar, dass die Einsparung der Energie sich nicht halbiert oder?
eine Reduzierung des Uwert von 0,3 auf 0,15 bedeutet nicht 50% Energie einsparung.

du sollst bedenken dass 25 % vom Gesamtenergieverbrauch zu Lasten des Daches gehen.
das heisst von 25% des Gesamtverbrauchs ziehst du nochmal ein winzig kleines teil ab in dem angeblich sparen solltest.

lass es so wie es ist.

AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 18.1.17
Wenn es um Energieeinsparung geht zB den entsprechenden Wärmebedarfsrechner hier benutzen.

Wenn es um Vermeidung von Bauschäden und Zugluft geht wie hier sollte Abhilfe geschaffen werden-
in solchen Fällen nichts zu tun führt zu sinnloser Verschwendung von Heizenergie, zu unangenehmen Wohnverhältnissen und möglicherweise zu Schäden.
Ausschließlich 12 cm alte PUR/PIR-Dämmung zu haben, die ohnehin schwierig luftdicht zu bekommen ist, bringt immer Probleme mit sich- von Hitze- und Schallschutzmängeln ganz abgesehen.

Innenseitig große Luftschichten sind dämmtechnisch wegen der zwangsläufigen Thermik nicht sinnvoll-
zudem unterbrechen sie die evt vorhandene Kapillarität.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

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