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Diskussionsforum (Archiv)

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Gaube (Balken mit Flachdach), Abd. mit hellgrauer Folie
WalterK (3 Beiträge)
am 5.10.17

Flachdach_Gauben_Mitte, U=0,154

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich mit folgendem Problem an dieses Forum:
Wir müssen u. a. das Flachdach unserer Dachgauben dämmen. Der Aufbau ist so, wie in der Zeichnung dargestellt. Die oberste Folie Rhenofil CG ist hellgrau mit einem Sd-Wert von 27m. Um das auftretende Tauwasser zu begrenzen bzw. zu reduzieren, habe ich von Experten zwei möglich Maßnahmen genannt bekommen.
1. Mögliche Maßnahme:
Austausch der hellgrauen Folie Rhenofil CG gegen eine möglichst dunkle Folie. Gegebenenfalls könnte letztere auch über die vorhandene Folie Rhenofil aufgebracht werden.
2. Mögliche Maßnahme:
Statt des vorgesehenen Dämmmaterials aus STEICOflex 036 sollte Glas-, Mineral- oder Steinwolle verwendet werden. In diesem Fall könnte die oberste Folie Rhenofil CG bleiben und eine zusätzliche dunkle Folie wäre nicht erforderlich.
Die erste Möglichkeit wäre mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, da Zimmerwerk und Dachdeckerarbeiten bereits abgeschlossen sind.
Die zweite Möglichkeit wäre problemlos umzusetzen, da mit der Dachdämmung noch nicht begonnen wurde.
Gibt man diese Maßnahmen in den U-Wert-Rechner ein, erkenne ich keinen Einfluss auf das Endergebnis.
Ich bin privater Bauherr und würde mich über eine Stellungnahme aus diesem Expertenforum freuen.
Mit freundlichen Grüßen
WalterK
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 5.10.17
Hallo Walter,
Es kann sich auch rechnerisch kein Unterschied ergeben und vor
allem keine Verbesserung ergeben.
Der Dämmwert von Mineral-, Stein- oder Glaswolle nimmt schon bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme stark ab-
als diffusionsfähiges Material kann sie jedoch bei
entsprechenden Bedingungen schnell wieder austrocknen.

Wesentlich günstiger verhalten sich kapillaraktive Dämmstoffe wie Holzfaser, Hanf, Zellulose, da deren Dämmwert bei Feuchtigkeitsaufnahme viel weniger abnimmt, zudem wird Feuchtigkeit kapillar gleichmäßig verteilt und viel schneller abgegeben.
Kapillare Eigenschaften können im U-Wert-Rechner nicht berücksichtigt werden- dies ist in instationären Rchenverfahren möglich.

Zellulose ist aufgrund der enthaltenen Salze auch bei Feuchtigkeitsaufnahme kaum schimmelgefährdet.

Innenseitig sollte eine feuchtevariable Dampfbremse verlegt werden,oder zumindest eine Dampfbremse mit einem geringen Sd-Wert (ca 2 m), um Rücktrocknung während der wärmeren Jahreszeit zu ermöglichen und so während der kälteren Jahreszeit entstandenes Kondensat abzuführen.

Je nach Ausführung der Gaubenabdichtung kann eine EPDM-Folie aufgeklebt werden-dazu die vorhandene Folie leicht anschleifen und ggf beidseitig EPDM-Folienkleber auftragen und nach Ablüftung die Folie andrücken- Verarbeitungsanleitung beachten. Vorgehensweise wie bei Kontaktklebern.

Das läßt sich ggf selbst durchführen.
Die Rücktrocknungsmöglichkeiten hängen stark von der Ausrichtung der Dachflächen und möglicher Beschattung ab- im Allgemeinen genügt aber eine zeitweise Besonnung.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
WalterK (3 Beiträge)
am 6.10.17
Hallo Herr Teich,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Leider bin ich gerade auf dem Sprung zu einer Kurzreise.
Anfang der Woche werde ich Ihre Antwort "mit Verstand" lesen und gegebenenfalls noch einmal darauf zurückkommen.

Bis dahin: Schönes Wochenende uns freundliche Grüße

Walter K
WalterK (3 Beiträge)
am 9.10.17
Sehr geehrter Herr Teich,
wenn ich Ihre Antwort richtig lese, würden Sie die oben genannte Variante "1. Mögliche Maßnahme" vorziehen, trotz des damit verbundenen höheren Aufwandes.

Ich denke, wir werden dieser Empfehlung folgen.

Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank für Ihre Unterstützung.

Walter Kramer
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 9.10.17
Die zweite Möglichkeit ist gar keine Möglichkeit, da nur vermeintlich schimmelbeständige oder feuchteresistente Dämmmaterialien vorgeschlagen wurden ohne das eigentliche Problem-Kondensat- zu lösen. Dieses würde zur Minimierung des Dämmwertes der Mineralwolle führen und zur Verrottung der Holzkonstruktion.
Wenn die Gaube von der Sonne erwärmt und feuchtevariable Dampfbremsen verwendet werden kann auch so eine Konstruktion schadensfrei funktionieren- es hängt von den örtlichen Verhältnissen ab.

Eine zusätzlich aufgebrachte dunkle Folie erhöht zumindest bei Besonnung die Temperatur und damit die Rückdiffusionsmöglichkeit und Austrocknung des Kondensats.

Alternativ ist auch eine Hinterlüftung des Gaubendachs möglich, was aber bei flachgeneigte Dächern schwierig ist und auch im Steildachbereich fortgeführt werden müßte.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen

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