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Innendämmung mit Holzweichfaserplatten zwischen Holzlattung; Kapillaraktivität gewährleistet?
pippilotta (4 Beiträge)
am 17.7.17

Schönaich_wandheizung, U=0,65

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,

wir renovieren gerade ein EFH Bj. 1955. Die Wände sind 24er Bims-Hohlblöcke und wir haben an sich keine Dämmmaßnahmen vor. Allerdings soll im Wohnzimmer an den beiden Außenwänden nach Osten (hier ist eine Veranda davor, so dass diese Wand auch im Sommer fast immer im Schatten liegt) und Süden (vollständig unverschattet) eine Wandheizung aus Lehmbauplatten eingebaut werden. Um nicht zu viel Wärmeverluste nach außen zu haben soll eine moderate Innendämmung von 4cm Holzweichfaserplatten (homatherm holzflex) hinter die Wandheizung. Um möglichst viel selber machen zu können, möchte ich allerdings die Holzweichfaserplatten nicht mit Lehmputz an die Wand kleben, sondern eine Holzlattung (ebenfalls 4cm stark)an die Wand schrauben und die Dämmung dazwischen klemmen. An der alten Wand wurde der Gipsputz vollständig entfernt und es wurde neu mit Knauf tectem Grundputz (Kalkzement, diffusionsoffen und kapillaraktiv) verputzt, so dass die Wand auch eben ist. Auf die aufgebrachte Lattung werden dann die Lehmbauplatten geschraubt. I.d.R. mit integrierter Heizung, es gibt aber auch Stellen an die keine Heizplatten passen; diese werden mit normalen Lehmbauplatten verkleidet (Wandaufbau im U-Wert-Rechner ohne Heizung s. oben; an den beheizten Stellen wird kein Tauwasserausfall prognostiziert).

Nun zu meinen Fragen:
1. Grundsätzlich entspricht der Wandaufbau ja den Empfehlungen. Kann ich allerdings auch bei der Klemmvariante davon ausgehen, dass der kapillare Feuchtigkeitstransport funktioniert? Insbesonder an den Stellen, an denen die Wand nicht beheizt wird. Das sind z.B. die Bereiche zwischen Fensteroberkante und Decke oder zwischen zwei Fenstern. Wie gesagt, die Wand ist eben und die Lehmbauplatten auch, so dass man davon ausgehen kann, dass die Dämmung an beiden weitgehend vollflächig anliegt.

2. Am oberen Rand der Wand verläuft ein Betongurt und die Fensterstürze sind auch aus Beton. Für diese Bereich prognostieziert der U-Wert-Rechner Tauwassermengen bis zu 2,8 kg/qm bei DIN-Paramtern. Bekommt das der Wandaufbau vorauss. geregelt?

Für hilfreiche Einschätzungen wäre ich sehr dankbar.

Felix Ulmer
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 17.7.17
Sofern die Platten dauerhaft dicht an die Wand gepreßt werden wird das funktionieren.

Wenn die Betonbauteile überdämmt werden und die Wärme der Wandheizung diese auch erwärmen müßte sollte es hier keine Probleme geben.
Evt ist es günstig, gegen Wärmebrücken auch den Randberecih der Decke zu dämmen- je nach Situation.

Die Holzfaserplatten können auch mit entsprechendem Kalkputz angesetzt werden- funktioniert wie bei Fliesenkleber, also einfach den Mörtel mit einer groben Zahnung auf die Plattenrückseite auftragen und dann an die Wand andrücken und etwas anklopfen.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
pippilotta (4 Beiträge)
am 17.7.17
Hallo Herr Teich,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Haben Sie für den Kalkputz eine Empfehlung oder kann man da irgendeinen nehmen?

Das mit dem Erwärmen der nicht direkt mit Wandheizung belegten Bauteile kann ich nicht so recht einschätzen. Hier mal die Situation ( x = Wandheizung, c = Fenster, l = Lehmbauplatte ohne Heizung; ich hoffe man erkennt es):

Ostseite:
--------------
x l l l l l
x cc l cc l
x cc l cc l
x x x x x x
--------------

Südseite:
--------------------
x l l x x x l l lx
x cc x x x cccc x
x cc x x x cccc x
x x x x x x cccc x
--------------------

An der Südseite mache ich mir wenig Sorgen, da sind die unbeheizten Teile relativ gut von Heizflächen umgeben. An der Ostseite ist der eine Fenstersturz aber schon rd. 2 m von der nächsten Heizfläche entfernt.

Haben Sie da ein Gefühl, wie weit sich die Wärme in den Lehmbauplatten ausbreitet?

Viele Grüße

Felix Ulmer
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 18.7.17
Kalkputze/-kleber zB von
http://www.hessler-kalkwerk.de/hks-produkte/items/hp-14---kalkhaftputz.html

man kann natürlich auch andere verwenden- nur keine hydrophobierten Klebemörtel.

Die Wärmeleitung von Holzfaserplatten ist aufgrund der Dämmeigenschaften sehr begrenzt, die darüberliegenden
Lehmbauplatten werden dazu besser geeignet sein.

Die Wärme steigt ohnehin nach oben, sodass die oberen Wandbereiche sicher wärmer sind.

Andreas Teich
bauexpert (114 Beiträge)
am 16.8.17
Hi, lass die Finger von,

nimm doch einfach heraklithplatten bis 5 cm dicke,
kleb die an deiner Wand mit gutem Fliesenkleber,
anschlißend spachtelst du die Fläche mit Glasgewebe glatt.
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 16.8.17
Heraklithplatten haben bei einem Lambda-Wert von 0,09 nur ca 40 % des Dämmvermögens von üblihen dämmstoffen- zur Dämmung also ungeeignet-allenfalls als Putzträger verwendbar.

Lehmbauplatten mit ggf voreingelegten Wandheizungsrohren sollten besser vollflächig zb auf Holzfaserinnendämmung befestigt werden-
also mit Lehmputz/-kleber und Dämmstoffdübeln.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung
Pinkelohr (2 Beiträge)
am 8.5.18

Da ich genau den gleichen Wandaufbau plane und die selben Fragen habe wäre ich sehr daran interessiert für was Du Dich letztlich entschieden hast?
pippilotta (4 Beiträge)
am 8.5.18
Hallo Pinkelohr,

ich hab den Wandaufbau wie geplant gemacht, d.h. 4 cm Holzlattung und dazwischen Holzweichfasermatten nur geklemmt. Sowohl bei der Lattung als auch der Beplankung mit den Lehmbauplatten habe ich darauf geachtet, dass sie wirklich dicht angeschraubt sind, so dass sowohl zw. Wand und Holzfasermatte als auch zw. Matte und Lehmbauplatte vollflächig Kontakt besteht. Bzgl. der Umsetzung ist der Aufbau perfekt für den begabten Laien. Ach so, bei der Wandheizung habe an den Stellen, an denen keine Heizplatten gegangen sind einfach ein große Schleife mit den Vor-/Rücklaufleitungen direkt in die Dämmung gelegt, so dass auch hier die Wand etwas geheizt wird und so Tauwasser vorgebeugt wird.

Erfahrungswerte habe ich allerdings nicht, da man Probleme ja erst sehr viel später feststellt. Einen Winter hab ich jetzt hinter mir, da haben wir allerdings noch nicht drin gewohnt. Anfang März sind wir eingezogen und ich beobachte die Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Die ist bei uns ziemlich niedrig, so bei höchstens 40% so dass ich mir in Verbindung mit der Wandheizung bzgl. Tauwasser eher keine Gedanken mache.

Ich hoffe, das hilft etwas weiter.
Pinkelohr (2 Beiträge)
am 9.5.18

Das ist doch mal eine Ansage. Ich habe viel Außenwand zu belegen und tendiere, da ich von von der Kombination Innendämmung & Wandheizung angetan bin dazu dieses System einzusetzen. Zusammen mit Lehmputz hätte ich dann alles für eine angemessene Feuchteregulierung und Wandtemperierung getan. Da wir praktisch eine Entkernung mit anschliessender Sanierung vornehmen schwanke ich gerade zwischen Naß- und Trockenbautechnik (wahrscheinlich WEM). Um weniger Feuchtigkeit einzubringen liebäugle ich mit der Trockenbauvariante mit den Klimapanelen. Andererseits denke ich das die Naßtechnik evtl kapillaraktiver und auch günstiger zu montieren ist. Dazu bin ich flexibler wenn ich mal eine Raumecke mit heizen möchte und ich habe natürlich keine Wärmebrücken durch die Lattung. Habt ihr einen Vergleich der Kosten zwischen Naß- und Trockenbau bzw was habt ihr denn so im Schnitt pro qm ausgegeben?

Lieben Gruß
pippilotta (4 Beiträge)
am 11.5.18
Hallo Pinkelohr,

einen Vergleich zw. Nass- und Trockenbauweise hab ich nicht gemacht, da ich es selber machen wollte und für mich dann klar war, dass es dann die Trockenbauweise wird. Das Heizen einer einer Raumecke habe ich wie gesagt durch das lose Verlegen einer Rohrleitung in der Dämmung gelöst. Da kam dann einfach eine normale Lehmbauplatte drauf. Heiztechnisch ist das aber tatsächlich eher für den Wärmehaushalt der Wand gut denn echte Heizleistung für den Raum, da die Leitung eigentlich zu tief in der Wand liegt.

Was die tatsächlichen Kosten anbetrifft, muss ich erst noch nachschauen.

Grüße
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 16.5.18
Holzlatten stellen natürlich Wärmebrücken dar.
Wenn der Untergrund eben ist lassen sich Holzfaserplatten auch gut ankleben-groben Zahnspachtel verwenden (ab 10 mm Zahnung),
die Platten ggf zusätzlich mit einigen Dämmstoffdübeln befestigen.

es gibt Lehmbauplatten mit eingefrästen Nuten für die Wandheizungsrohre.
Gutr ist auch das Systzem von Egger/Sera, der sehr lange Erfahrung hat- die werden eingeputzt mit Lehm- oder Kalkputz.
Lehm ist von Lehmdiscount ziemlich günstig in Big Bags

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bauberatung

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