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Flachdach dämmen mit guten Vorraussetzungen
badams (2 Beiträge)
am 26.6.17

Flachdach, geringe neigung, U=0,193

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo,

ich habe eine kleine Halle angemietet, welche als Arbeitsraum/Werkstatt/Atelier fungieren soll. Das Dach möchte ich gerne dämmen, die Kosten sollten sich auf das Geringste abzeichnen.

Ich weiß, es gibt hier sehr viele Einträge mit ähnlicher Konstruktion und es ist mir klar, dass mit dieser Bauweise oftmals Feuchtigkeitsprobleme/schäden auftreten, jedoch würde ich vermuten, dass meine Vorraussetzungen hierfür nicht die schlechtesten wären. Und einige Fragen schwirren mir auch noch im Kopf.

Kurze Beschreibung:

ca 50 m2, Deckenhöhe ca 4m, 3 innenliegende Raumwände (1x Kalk-Sandstein, 2x OSB), eine außenliegende Raumwand (ca 40 cm Bimsstein Mauerwerk - nicht 'komplett' außenliegend, es befindet sich ein halbüberdachtes Lager einer Werkstatt auf der anderen Gebäudeseite - hier auch 2 Fenster zur Belüftung).
Der Raum ist Unbeheizt, im Winter eventuell dann mit Kaminofen.

Das Gebäude & Dach ist absolut trocken und kaum beschattet. Viel Sonneneinstrahlung, Standort ist Köln.

Ich habe gelesen, dass der U-Wert Rechner natürlich vom schlimmsten Fall aus geht: Es befindet sich Feuchtigkeit im Dämmraum. In diesem Falle wäre ja eine Dampfbremse mit geringem sd Wert schlauer(?), um vorhandene Feuchtigkeit in den Raum abzutransportieren.
Nehmen wir aber mal an, die raumseitige Folie ist diffunshemmend und absolut dicht angebracht, die Dachbahn ebenso, die Baustoffe (also Dachholz&Dämmung) sind trocken, spielt dann die Trocknungsreserve überhaupt eine Rolle, weil sich ja der Tauwasseranteil auf ein minimum beschränkt und weder von außen noch innen Feuchtigkeit zum Holz und Dämmung gerät?

Ich dachte auch, dass eine raumseitige Belüftung des Daches (zb mit reiner Untersparrendämmung) dieses Problem lösen könnte, habe aber auch gesehen, dass dies oftmals und eigentlich auch keine gute Wahl ist.

Eine andere Idee war, erstmal zwischen den Sparren eine Dampfsperre anzubringen, somit die Glaswolle sozusagen diffunsdicht einpacken und die Sparren raumseitig "offen" zu lassen.

Zur Temperatur: Im Winter wird der Raum schätzungsweise mit einem Kaminofen betrieben, bei Nutzung ist mit einer Temperatur von eher 15 Grad zu rechnen, die Luftfeuchtigkeit wird sich verringern (auf ca 30-40 %) - Dies würde in der Praxis ja auch bedeuten, dass die Trocknungsdauer gesenkt wird, und bei Verwenung von einer Dampfbremse anstatt einer Sperre die Trocknungsreserve stark erhöht.

Also ich frage mich, ob ich das alles lassen soll und lieber ein bisschen mehr Geld für Brennholz ausgebe (und im Sommer mehr schwitze) oder ob ich es probieren soll. Eine Aufdach Dämmung kommt nicht in Frage, ebenso die Verwendung von kapillaraktiven Dämmstoffen. Für eine ordentliche und dichte Verarbeitung kann ich garantieren, hier stellt sich mir hauptsächlich die Frage ob Dampfsperre oder -bremse und ob es mit dem gewählten Baumaterial bessere Lösungen gibt als in angefügter Berechnung.

Über Antworten freue und bedanke ich mich schon jetzt.
Viele Grüße, Benjamin Adams
AndreasTeich (1169 Beiträge)
am 27.6.17
Innenseitig inkl der Flanken eine auf Dauer 100% ige Abdichtung aufzubringen wird in der Praxis kaum gelingen auch wenn es theoretisch im Rechner gute Resultate zeigt bzw kaum Feuchtigkeit ausweist.

Erprobter und risikoloser sind zB kapillaraktive Dämmstoffe mit raumseitig angebrachten feuchtevariablen Dampfbremsen oder zumindest solchen mit geringen Sd-Werten von ca 2-3 m.

Voraussetzung sind u.a. möglichst wenig Beschattung, möglichst dunkle Dachoberflächen,Luftdichtigkeit, geringe Feuchtigkeit der vorhandenen Dachmaterialien etc.
Bei geringer Raumfeuchtigkeit ist das Risiko ohnehin geringer.

Es sind auch hinterlüftete Konstruktionen möglich, sofern die Hinterlüftung tatsächlich funktioniert.
Zellulose einzublasen wäre eine günstige Möglichkeit.
Mineral-/Glaswolle verlieren schon bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme erheblich an Dämmwirkung und bieten einen schlechten Hitzeschutz.

Andreas Teich
Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, Bau- und Selbsthilfeberatung, Begutachtungen
badams (2 Beiträge)
am 29.6.17

flachdach, aktive hinterlüftung, U=0,199

Bauteil im U-Wert-Rechner öffnen

Hallo.

Vielen Dank für die Antwort, ja, 100% dicht funktioniert natürlich nicht und ein Risiko bleibt immer bei dieser Bauweise (welches mir zu hoch ist) - so habe ich mich nun entschieden, das Dach mit Schalbrettern abzuhängen und dort Dämmung, Dampfsperre und Verkleidung anzubringen. Oberhalb der Dämmung werde ich zwischen den Sparren eine 10cm Kernbohrung in die Außenwand vornehmen, sodass eine Außenluftzirkulation stattfindet.

Da die Glaswolle schon vorhanden ist, haben wir primär eine Lösung gesucht, um diese zu verarbeiten und die weitere Kosten so gering als möglich zu halten.

Dies ist nun eine sehr kostengünstige Variante (und leicht kontrollierbar). Und auch der Aufwand hält sich mit Schalbrettern, Folie, Rigips in Grenzen. Sollte es sich um eine längerfristige Mietbeziehung handeln, werden wir über ertragreichere Dämmmethoden nachdenken.

Ich werde gerne in Zukunft mal Bericht erstatten.

Viele Grüße

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