Dämmstoffe

Es gibt mehr als Styropor und Glaswolle – und insbesondere die natürlichen Dämmstoffe bieten meist einen wesentlich besseren sommerlichen Hitzeschutz. Einen direkten Vergleich von Dämmwirkung, Hitzeschutz und Preis finden Sie hier: Vergleich der 10 am häufgsten eingesetzten Dämmstoffe.

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

  • Hanf – Dämmmatten und Stopfwolle
  • Holzfaserdämmplatte – Dämmplatten, sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
  • Kork – Dämmplatten, Korkschrot
  • Schafwolle – Dämmmatten und Stopfwolle
  • Schilf – Dämmplatten
  • Stroh – Baustrohballen und Einblasdämmung
  • Zellulose – Flocken, gutes Preis/Leistungsverhältnis

Mineralische und synthetische Dämmstoffe

12 Kommentare

  1. Leichtlehmschüttungen wären interessant in der Dämmstoffauswahl. Viele der vorhandenen Dämmstoffe werden hier ja als Zugschlagstoffe verwendet, jedoch auch andere wie z.B. Bähton!

  2. Teufelszeug synthetische Dämmstoffe?!
    1. Styropor hat bereits EU weit verbotenes HBCD. Weil BASF usw.. noch keine gescheite Lösung haben dürfen sie bis 2013 weiter wurtschteln und Kohle machen…PUR hat Flammschutzmittel ähnlich Nervengift Sarin…usw..
    2. die Hälfte aller Wohnungen mit Styroporisolation bilden nach Jahren Schimmel!
    3. Der U-Wert sei minderwichtig nach dem
    Lichtenfelsexperiment? Bei dem Experiment wurde die Bedeutung des U-Werts starkt in Frage gesetzt. Viel mehr Augenmerk sei auch bei dem Dämmwert auf die Wärmespeicherkapazität zu setzen.
    Wurde das Lichtenfelsexperiment je widerlegt?
    Was ist eure Meinung zu den 3 Punkten?

  3. 1) Kein Kommentar notwendig
    2) Bitte Quelle angeben
    3) Das Lichtenfelser Exeriment wird im Netz kontrovers diskutiert. Leider wird denjenigen die meiste Aufmerksamkeit zuteil, die am lautesten Schreien. Wissenschaftliche Analysen, wie z.B. http://www.ing-buero-ebel.de/Arbeiten/Lichtenfels/Licht.htm werden dagegen wenig beachtet.
    Zur Wärmespeicherfähigkeit: Diese hat für den Transmissionswärmeverlust auch im instationären Fall für die Praxis keine Bedeutung. Eine hohe Wärmespeicherfähigkeit verzögert das Auskühlen, andererseits aber auch das Aufwärmen. Beide Effekte heben sich im Mittel exakt auf.

  4. 1 – Und das sind nur zwei der gesundheitsgefährdenden Substanzen in Dämmstoffen aus Erdölprodukten.
    2 – Hierfür würde ich allerdings auch gerne ein wenig mehr Dokumentation sehen. Als solches bezweifle ich die Aussage, nicht zuletzt aus eigener professioneller Erfahrung.
    3 – Die wissenschaftlichen Theorien, die hinter dem Experiment stehen, sollten jedem Bauphysiker bekannt sein. Es können aus den Ergebnissen der Experimente also keine sinnvollen neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse abgeleitet werden. Doch sind die Experimente so stümperhaft durchgeführt und ausgewertet worden, dass ich mich wegen Rufschädigung gegen eine Veröffentlichung gewehrt hätte.

  5. Zu:
    Zur Wärmespeicherfähigkeit: Diese hat für den Transmissionswärmeverlust auch im instationären Fall für die Praxis keine Bedeutung. Eine hohe Wärmespeicherfähigkeit verzögert das Auskühlen, andererseits aber auch das Aufwärmen. Beide Effekte heben sich im Mittel exakt auf.

    Kann ich nur bestätigen. Ich wohne in einem altem Bauernhaus, welches innen aus Lehmwänden besteht. Im Frühjahr noch lange zu kühl, im Sommer angenehm kühl und im Herbst noch länger innen warm. (Im Vergleich zu einem 1989 gebautem Haus).#

  6. Gabi meint:
    „Ich wohne in einem altem Bauernhaus, welches innen aus Lehmwänden besteht. Im Frühjahr noch lange zu kühl, im Sommer angenehm kühl und im Herbst noch länger innen warm. (Im Vergleich zu einem 1989 gebautem Haus). “

    Das kann aber auch an einem nicht so super isoliertem Fußboden (oder ggf sogar einem gar nicht besonders isoliertem Boden) und den direkt mit dem Erdreich verbundenen Innenwänden liegen…

    Dann ist das Haus innen immer kühler als die Luft draußen, das muss so sein. Anders wäre es wenn ein Keller darunter ist, der dann eine Wärmisolation darstellt.

  7. Interessante Diskussion
    Zu 1: Dass Styropor nach den Toten am Düsseldorfer Flughafen und später nach dem Kabinenbrand der Seilbahn nicht schon lange verboten ist, spricht für gute Lobbyarbeit der Industrie…
    Zu 2: Kann ich nichts sagen, da ich mit diesen Baustoffen nicht baue. 50 % allerdings scheint sehr hoch gegriffen.
    Zu 3: Im Prinzip stimmt das mit längerem Warmhalten und längerem Aufheizzeiten bei Materialien mit guter Wärmespeicherfähigkeit. ABER: Es hängt von der Heizung ab. Ich wohne auch seit 18 Jahren in einem alten Bruchstein-Bauernhof. 1995 habe ich eine Wandheizung eingebaut, mit eingeputzten Sockel- und Wandheizungsrohren, die die Feuchtigkeit am Aufsteigen hindern. Das hat gut funktioniert. Gebäude ist trocken. Als Wärmequelle wurde eine Scheitholzheizung genutzt mit einem zu kleinen Puffer. Ergebnis: Ständiges Aufheizen und dazwischen abkühlen. Holzverbrauch war wegen der Wandheizung geringer als bei vergleichbaren Gebäuden ohne Wandheizung. (Ca. 25-28 Ster bei 250 qm Wohnfläche. Wandheizung bedeutet: Fast keine Lüftungswärmeverluste) Seit diesem Jahr haben wir Nahwärme aus einer Kraft-Wärmekopplung, die mit Biogas betrieben wird. Das Gebäude wird regelmässiger beheizt, ohne auf und ab. Ergebnis: Der unbestechliche Wärmemengenzähler zeigt einen Verbrauch von 110 kwh/qm/a der den Häusern ungefähr gleicher Größe aus den 90iger Jahren entspricht. (Das sagen direkte Vergleiche mit den Nachbarn) Die 50 cm Bruchsteinwände sind NICHT gedämmt. Fenster von 1988, nur die oberste Geschoßdecke und das Dach sind winddicht und gut gedämmt. In meinem Haus ist es durchgängig ca. 20 Grad warm in der Heizperiode.
    Man muß beim Bauen immer alle Zusammenhänge berücksichtigen – und die sind sehr komplex und werden in der Energiesparverordnung, die meiner Ansicht nach die Dämmstoffindustrie sponsert, leider viel zu wenig berücksichtigt.

  8. Ralf’s Aussage zur Wärmespeicherfähigkeit: Stimmt natürlich, dass sich das über die Dauer ausgleicht, aber ein Wichtiges Argument habt Ihr vergessen! Wenn ich z.B. eine nach Süden orientierte Dachfläche habe dann spielt es sehr wohl eine Rolle, wie schnell die Wärme durch kommt. Wenn ich sie lange genug verzögern kann, kann die Wärme abends mit der kühleren Abendluft wieder aus der Wohnung bringen. Dann its’s tatsächlich kühler!!!

  9. Stimmt, und genau das ist die Idee hinter der Berechnung der Phasenverschiebung: Das Wärmemaximum soll zu kalten Nachtzeit den Innenraum erreichen. Für einen guten Hitzeschutz reicht es allerdings nicht, einfach nur viel Masse zu verbauen. Denn wenn sich auch auf der Rauminnenseite viel Speichermasse befindet, ist die Wärme gar nicht so schnell wegzulüften.

  10. Meiner Meinung nach muss der diffusionswiederstand stärker in Betracht gezogen werden. Diffusionoffene Dämmstoffe sind bei den synthetischen Produkten mangelware. So greift man also lieber zu Naturdämmstoffen. Neben den Zelluloseflocken fehlt hier auch die ZVE-Dämmung ,welche nicht aus Flocken besteht, sondern aus Bogenwellen. Somit wäre dies eine formstabile Alternative für Holzfaserdämmung. Sollte ergänt werden.

  11. Ich vermisse ja Stroh in der obigen Auflistung, zumal dieser Dämmstoff immer mehr an Bedeutung gewinnt. Bezogen auf den Hitzeschutz haben wir bei Stroh durch die hohe Dichte von 105kg/m3 ebenfalls einen sehr guten Hitzeschutz.

  12. Ja, Danke für den Hinweis, habe ich eingepflegt.
    Grüße
    Ralf Plag

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